Der
Braunkohlenbergbau ist ein wichtiges Kapitel der Lausitzer Heimatgeschichte.
Die Braunkohle ist der dominante Rohstoff der Lausitz, der die Region
grundlegend beeinflusst hat und auch heute noch prägt.
Hier ein Auszug aus meiner Werkbahn-Chronik:
1880 wird im Niederlausitzer Braunkohlenrevier erstmalig eine gefeuerte Dampflokomotive als Zugmittel im Abraumbetrieb verwendet. Dabei handelt es sich um eine gewöhnliche Baulokomotive, die mit Steinkohle gefeuert wird. Abweichend von der Bauart werden die Lokomotiven später derart konstruiert, dass sie den Durchfahrten an den Baggertoren entsprechen (2400mm).
1888 gab es in der Niederlausitz 20 normalspurige Anschlussbahnen (33,6 km lang), 16 schmalspurige Transportbahnen (15,5 km), 6 Kettenbahnen (1,8 km) und 2 Hochseilbahnen (0,9 km).
1908 wurde erstmals eine 160 PS starke E-Lok der Firma AEG (900 mm Spurweite und zwei Drehgestellen) in der Grube „Felix“ bei Klettwitz eingesetzt. Sie zog Züge mit 15-18 Holz-Kippwagen mit je 5,5 m3 Fassungsvermögen.
1909 setzt die Ilse Bergbau A.-G., bahnbrechend für die Lausitz, auf Grube Marga die ersten 376 PS (Normalleistung) starken E-Loks der 900mm-Spur ein. Bereits 1912 kommen im Abraumzugbetrieb der Grube Marga 13 AEG Loks mit 400 PS (40t) und 2 SSW Loks mit 400 PS und 500 Volt Gleichspannung zum Einsatz.
Im Allgemeinen kamen in der Zeit von 1925-1950 E-Loks mit 30t, 40t, 43t/44t, 50t, 54t, 60t, und 65t Dienstgewicht, Abraumwagen mit 16m³ bis 25m³ Inhalt und Kohlenwagen mit 27 m³ bis 40 m³ Inhalt im Lausitzer Bergbau der Spurweite 900 mm zum Einsatz. Zum Einsatz kamen auch 19 t und 25 t-Zahnradloks im ehemaligen Förderraum Tröbitz-Domsdorf.
Anfang der 50er Jahre setzte sich bei dem rollenden Material die Vereinheitlichung des Wagenparks durch. So werden seit dieser Zeit nur noch die 25m³-Schmalspur und 40m³-Normalspur Abraumwagen sowie 56m³(40t)-Schmalspur und 84m³(60t)-Normalspur Kohlenwagen und die 75t-Schmalspur und 100t-Normalspur E-Loks beschafft..
1952 erfolgt die Ablösung der 44t und 45t-E-Loks im Schmalspurbereich und Einsatz von 75t-E-Loks (EL 3) im Lausitzer Braunkohlenrevier. Es wurden Züge mit 8 Kohlenwagen und einem Wageninhalt von je 40t (56 m³) eingesetzt, um die Rohbraunkohle zu den Abnehmern zu befördern.
Unter den ersten 100t-Normalspur Loks (EL 2) Baujahr 1953 vom LEW wird die Nr. 10 (LEW 6763) Ende 1953 nach Senftenberg ausgeliefert. Gleich 4 E-Loks Bj.1954 Nr. 122-125 (LEW 7177-7180) werden Ende 1954 an das BKW Lauchhammer ausgeliefert. Gebaut wurde die E-Lok bis Anfang der 80iger Jahre.
Quellen:
-Fünfzig
Jahre ILSE Bergbau AG 1888-1938, Berlin
-Handbuch
für den Braunkohlenbergbau, G. Klein, II. Band der dritten Auflage, 1935
-Niederlausitzer Braunkohlenbergbau im 19. Jahrhundert,
Förderverein Kulturlandschaft Niederlausitz e. V. Band 5, Dieter Sperling,
Cottbus 2005
-Drei Jahrhunderte Lausitzer Braunkohlenbergbau von Friedhelm Schulz,
Copyright by
Lusatia Verlag Dr, Stübner & Co.
KG Bautzen 2000 und 2005
- Lieferdaten
des
VEB LEW Hennigsdorf
-20 Jahre Braunkohlenbergbau in der DDR, Herausgegeben vom Deutschen
Brennstoffinstitut, Freiberg (Sachsen) 1966
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